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Aktuelle Meldung vom 12.01.2020
Der Lauf des TTC Fortuna Passau in der 2. Bundesliga geht ungebremst weiter. In einem Duell zweier Mannschaften auf Augenhöhe setzten sich die Fortunen glücklich mit 6:3 gegen den 1. FC Köln durch und schraubten sich damit auf den zweiten Tabellenplatz hoch. Vier von fünf engen Fünfsatzpartien gingen an die Dreiflüssestädter, die damit seit fünf Spieltagen unbesiegt sind.
Einen Schnellstart legten die Passauer in den Eröffnungsdoppeln hin. Die beiden Coaches Davor Vejnovic und Stefan Weikert trafen die Doppelaufstellung wie auch schon in Hilpoltstein punktgenau und beorderten das Duo Juzbasic/Folwarski an Position zwei, um dem Kölner Spitzendoppel Eloi/Malessa aus dem Weg zu gehen. Der ehemalige französische Weltklassemann Eloi und sein Kompagnon Malessa gelten nämlich als absolute Spezialisten gegen Defensivspieler. Juzbasic/Folwarski überzeugten dabei auf ganzer Linie und kamen zu einem überraschend deutlichen Erfolg gegen Wehking/Helbing. Auch Grebnev/Kolarek scheinen ihr Tief vom Vorrundenende überwunden zu haben und zauberten gegen Eloi/Malessa groß auf. Vor allem der Russe Grebnev erwischte einen Sahnetag und demonstrierte den 150 Zuschauern, warum er als amtierender U18-Doppelvizeweltmeister zu den großen Nachwuchshoffnungen in dieser Disziplin gehört.
Mannschaftskapitän Tomislav Kolarek setzte prompt nach und feierte seinen ersten Erfolg überhaupt gegen den oftmals lamentierenden französischen Ex-Mannschaftseuropameister Damien Eloi. Die Rheinländer erwiesen sich in einer stets fair geführten Partie als das erwartet giftige Quartett und gaben keinen Punkt verloren. Zu spüren bekam dies als erstes der russische Tausendsassa Maksim Grebnev im Match gegen Gianluca Walther. In einer sehr engen Partie auf spielerisch allerhöchstem Niveau kämpften beide bis zum Umfallen. Der Kölner hatte am Ende eine einzige Antwort mehr parat als der mittlerweile 18-jährige Russe, so dass der Punkt verdient an die Gäste ging, die nun Lunte gerochen hatten.
Gewehr bei Fuß stand anschließend auch das Kölner Urgestein Lennart Wehking gegen den Defensivstrategen Jakub Folwarski. Weiche und platzierte Topspins zeugten von der hohen Spielkunst des Rheinländers, der dem Polen keinen Satzgewinn gestattete und die Geißböcke wieder mit 2:3 auf Tuchfühlung brachte. Gut erholt von seinen beiden Niederlagen in Hilpoltstein zeigte sich der Kroate Ivan Juzbasic gegen Robin Malessa. Mit geballter Faust und nach Abwehr von mehreren Matchbällen holte der kampferprobte Kroate im Entscheidungssatz den eminent wichtigen vierten Punkt für die Dreiflüssestädter. Eine schweißtreibende, aber lohnende Angelegenheit für den Kroaten, der die Rheinländer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholte. Den 3:3-Ausgleich hätten die Passauer in dieser heiklen Phase des Spieles nach klarer 3:0-Führung sicherlich nicht so leicht verkraftet.
Das Spiel des Tages lieferten sich im Duell der Generationen der 18-jährige Russe Maksim Grebnev und der mittlerweile 50-jährige Franzose Damien Eloi. Beides absolute Aushängeschilder in der 2. Bundesliga, die nicht nur für hochklassigen Tischtennissport stehen, sondern auch aufgrund ihrer extrovertierten Art die Herzen der Zuschauer im Nu erobern können. Bonjour tristesse hieß es wie auch schon in der Vorrunde für den ehemaligen französischen Weltklassemann, der dem jugendlichen Elan der großen russischen Nachwuchshoffnung äußerst knapp den Vortritt lassen musste.
Nichts zu holen gab es anschließend für den Kroaten Tomislav Kolarek gegen Gianluca Walther, der den Passauer Mannschaftskapitän überraschend deutlich in die Schranken wies. Extremen Druck musste in der Schlußrunde nun der zweite Kroate, Ivan Juzbasic, gegen Lennart Wehking aushalten. Die Geißböcke fuhren nämlich im letzten zeitgleich stattfindenden Einzel zwischen „Kuba“ Folwarski und Robin Malessa einen absoluten Spezialisten gegen Defensivspiel auf, wo dem Passauer nur Außenseiterchancen eingeräumt wurden. Ungläubiges Staunen herrschte in den Reihen der Passauer Verantwortlichen ob des Feuerwerkes, das der Kroate gegen den Kölner abbrannte. In drei Sätzen leistete er sich keine Schwächephase, düpierte den trotzdem überzeugenden Wehking nach Belieben und holte den vielumjubelten sechsten Punkt für die Dreiflüssestädter, die damit den zweiten Tabellenrang in der 2. Bundesliga übernahmen und sich mit nunmehr 16:6-Punkten nach knapp zwei Drittel der Saison zu einem echten Titelaspiranten gemausert haben.
Etwas auf die Euphorie-Bremse trat der 1. Vorsitzende Hans Wetzel: „Wir haben heute einen nervenaufreibenden Schlagabtausch zweier absolut gleichwertiger Mannschaften gesehen. Aus einer erneut kompakt auftretenden Mannschaft ragte dieses Mal Ivan Juzbasic heraus, der einen Sahnetag erwischte. Der schwere Rückrundenstart wurde erfolgreich gemeistert, Tabellenrang zwei ist aber schlußendlich nur eine Momentaufnahme. In der nächsten Heimpartie gegen den Tabellensiebten Celle wollen wir uns weiterhin schadlos halten, um gewappnet in das erste große Endspiel um die Meisterschaft auswärts in Bad Homburg zu gehen. In der derzeitigen Form ist uns alles zuzutrauen.“
Ergebnisse:
Grebnev/Kolarek – Eloi/Malessa 11:5, 5:11, 11:7, 9:11, 11:9; Juzbasic/Folwarski - Wehking/Helbing 7:11, 11:3, 11:6, 11:4; Grebnev - Walther 11:9, 10:12, 6:11, 13:11, 12:14; Kolarek – Eloi 11:7, 7:11, 11:8, 8:11, 11:7; Juzbasic - Malessa 11:7, 9:11, 8:11, 11:5, 15:13; Folwarski - Wehking 9:11, 3:11, 9:11; Grebnev – Eloi 8:11, 11:8, 10:12, 11:9, 11:4; Kolarek – Walther 7:11, 6:11, 13:15; Juzbasic – Wehking 11:8, 11:8, 11:7
Manfred Hirschenauer