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Aktuelle Meldung vom 31.03.2019
Einen an Spannung und Dramatik nicht mehr zu überbietenden Tischtenniskrimi boten die Tischtennisspieler des TTC Fortuna Passau am Samstag den 130 Zuschauern im Duell gegen die ebenbürtige Mannschaft des TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 2. Nach mehr als dreistündiger Spielzeit gingen beide Teams in einem offenen Schlagabtausch mit einem leistungsgerechten 5:5-Unentschieden auseinander und vertagten die Abstiegsfrage somit auf den letzten Spieltag am Sonntag in einer Woche, bei dem die Dreiflüssestädter nach wie vor alle Trümpfe in der eigenen Hand halten. Die Fortunen verbesserten sich mit dem Punktgewinn auf Rang 7 (14 Punkte) und halten die hartnäckigen Verfolger aus Fulda (13 Punkte) und Hilpoltstein (12 Punkte) auf Schlagdistanz.
Der Spielverlauf spiegelt das ständige Auf und Ab der Mannschaft über die gesamte Saison gut wider. Sehr gute Chancen zum Spielgewinn wurden zuhauf verschenkt, in der Stunde der höchsten Not besann sich das Team um Mannschaftsführer Tomislav Kolarek aber auf seine Stärken und zog sich selbst aus dem Sumpf in diesem Alles-oder-Nichts-Spiel. Zufrieden war man im Fortuna-Lager nach dem Auftakt in den Doppeln. Shetty/Juzbasic harmonierten erneut hervorragend und siegten souverän gegen die Fuldaer Paarung Fischer/Francisco. Kolarek/Ursu hatten erwartungsgemäß klar das Nachsehen gegen Keinath/Meng, eines der stärksten Doppel in der gesamten 2. Bundesliga. Auch im vorderen Paarkreuz wurden die Punkte geteilt. Tomislav Kolarek konnte den knappen Vorrundenerfolg gegen Thomas Keinath nicht wiederholen und verlor in vier Sätzen. Alles in die Waagschale werfen musste der Passauer Spitzenspieler Shetty Sanil gegen Penholderspieler Meng Qing Yu, als er im Entscheidungssatz mit 6:9 in Rückstand geraten war. Fünf Punkte in Serie für den indischen Linkshänder in Diensten des TTC Fortuna Passau ließen die Träume des Fuldaers aber jäh platzen und hielten die Dreiflüssestädter weiterhin im Spiel. Kurzen Prozess machte anschließend Vladislav Ursu im moldawisch-portugiesischen Duell gegen Jose Pedro Francisco, den er deutlich in drei Sätzen in die Schranken wies. Völlig von der Rolle präsentierte sich Ivan Juzbasic in den ersten beiden Sätzen gegen Hans-Jürgen Fischer, als ihn der Fuldaer förmlich überrollte. Der Kroate fand aber wieder in die Spur zurück, wehrte im vierten Satz sogar noch zwei Matchbälle in Serie ab und gewann knapp im Entscheidungssatz gegen seinen sichtlich genervten Kontrahenten. Mit einer beruhigenden 4:2-Halbzeitführung ging es somit zum Pausentee.
Die mit dem Rücken zur Wand stehenden Hessen steckten aber zu keinem Zeitpunkt der Partie auf und gaben noch einmal mächtig Gas. Der ehemalige deutsche Nationalspieler Thomas Keinath zog im Spitzeneinzel gegen Shetty Sanil alle Register seines Könnens und fertigte den Inder nach allen Regeln der Kunst mit dreimal 11:4 ab. Nicht viel besser erging es Tomislav Kolarek gegen den kompromisslos agierenden Meng Qing Yu (Nr. 17 der Dt. Rangliste). Der im April für die kroatische Nationalmannschaft bei der in Budapest stattfindenden Weltmeisterschaft aufschlagende Passauer Mannschaftskapitän konnte nicht an die Galavorstellung in Hilpoltstein anknüpfen und verlor überraschend deutlich, so dass die Entscheidung im hinteren Paarkreuz fallen musste (Zwischenstand 4:4).
Im Duell „Jung gegen Alt“ zwischen Vladislav Ursu und „Hansi“ Fischer setzte sich mit 11:9 im Entscheidungssatz die Routine des ehemaligen deutschen Nationalspielers durch. In der zeitgleich stattfindenden zweiten Partie ergab sich die gleiche Konstellation, nur mit umgekehrtem Vorzeichen. Der 38-jährige Fortune Ivan Juzbasic musste gegen die große portugiesische Nachwuchshoffnung Jose Pedro Francisco ran, der in den ersten beiden Sätzen ein regelrechtes Feuerwerk abbrannte und den Kroaten nur wenig zur Entfaltung kommen ließ. Die Passauer Nummer Vier hielt dem gewaltigen Druck aber stand - eine Niederlage hätte möglicherweise das Aus nach 17 Jahren durchgängiger Teilnahme in der zweithöchsten deutschen Liga bedeutet – und bewies sehr große Nervenstärke. Nach taktischer Umstellung seines Spieles beherrschte er den portugiesischen Jungspund nunmehr souverän, siegte noch nach drei klaren Sätzen in Serie und wurde somit zum absoluten Matchwinner in einer der wichtigsten Partien in der 68-jährigen Vereinsgeschichte des TTC Fortuna Passau.
Voll des Lobes war der 1. Vorsitzende Hans Wetzel: „Dieser Spieltag verlief fast optimal für uns. Mit dem hart erkämpften Punktgewinn haben wir einen Riesenschritt in Richtung Klassenerhalt gemacht und sehen jetzt sehr zuversichtlich dem letzten Spiel in Bad Hamm entgegen, wo wir uns auch gute Chancen ausrechnen. Hervorzuheben ist heute besonders unsere Nummer Vier, Ivan Juzbasic, der nun schon zum wiederholten Male in dieser Saison Nerven aus Stahl besaß und wertvolle Punkte für den TTC Fortuna Passau sicherte.“
Die Dreiflüssestädter rangieren vor dem letzten Spieltag mit nunmehr 14 Zählern immer noch einen Punkt vor den Hessen, die am Sonntag in einer Woche zu Hause gegen den designierten Meister FSV Mainz antreten müssen. Der zweite Konkurrent aus dem fränkischen Hilpoltstein hat ein Gastspiel beim Tabellenzweiten Borussia Dortmund, der ebenfalls noch auf die Meisterschaft schielt. Den vermeintlich leichtesten Gegner hat der TTC Fortuna Passau auswärts mit dem Tabellensechsten TTC Grün-Weiß Bad Hamm vor der Brust, den man in der Vorrunde mit 6:3 besiegen konnte. Viel spricht also für die Fortunen aus der Dreiflüssestadt. Hitchcock hätte das Drehbuch für den letzten Spieltag fast nicht besser schreiben können.
Ergebnisse:
Kolarek/Ursu – Keinath/Qing Yu Meng 9:11, 9:11, 7:11; Shetty/Juzbasic – Fischer/Francisco 11:9, 11:9, 9:11, 11:9; Shetty – Qing Yu Meng 13:15, 11:8, 12:10, 9:11, 11:9; Kolarek – Keinath 13:15, 11:8, 7:11, 7:11; Ursu – Francisco 11:9, 11:7, 12:10; Juzbasic – Fischer 2:11, 5:11, 11:6, 12:10, 11:9; Shetty – Keinath 4:11, 4:11, 4:11; Kolarek – Qing Yu Meng 9:11, 11:5, 7:11, 5:11; Ursu – Fischer 11:8, 9:11, 11:7, 9:11, 9:11; Juzbasic – Francisco 9:11, 7:11, 11:4, 11:8, 11:8
Manfred Hirschenauer