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Aktuelle Meldung vom 19.09.2020
Nichts für schwache Nerven war das Top-Duell des zweiten Spieltages in der 2. Bundesliga zwischen den Passauer Fortunen und den Dortmunder Borussen. Schlußendlich trennten sich beide Teams mit einem leistungsgerechten 4:4-Unentschieden, wenngleich die Dreiflüssestädter dem Sieg etwas näher waren. Das Satzverhältnis von 19:14 zugunsten der TTCler spricht eine eindeutige Sprache, die es am Samstagnachmittag einfach nicht schafften, aussichtsreiche Führungen ins Ziel zu bringen. Andererseits hätten sie sich aber auch nicht beschweren dürfen, wenn man eine deftige Klatsche gegen den wie entfesselt aufspielenden BVB kassiert hätte. 3:0 lagen die Westfalen schon in Führung und sahen bereits wie der sichere Sieger aus. Eine Begegnung, die sicherlich in die Geschichtsbücher des TTC eingehen wird. Trotzdem ein gelungener Heimeinstand vom neuen Vereinschef Thomas Saller, welcher vor der Partie zusammen mit OB Jürgen Dupper und dem Präsidenten des Bayerischen Tischtennisverbandes, Konrad Grillmeyer, die Verabschiedung des neuen Ehrenvorsitzenden, Hans Wetzel, vornahm und dabei seine Lebensleistung würdigte. 31 Jahre als 1. Vorsitzender mit 20 Jahren Zweitligatischtennis sind unerreicht in der knapp 70jährigen Vereinsgeschichte des TTC.
Wie schon auch in Berlin setzte es in den Eingangseinzeln Niederlagen für die beiden Neuzugänge Tom Jarvis (20) und Csaba Andras (18). Der mit vielen Vorschusslorbeeren ausgestattete Engländer Jarvis hatte sein Match gegen den Ex-Fortunen Nagy fast schon im Sack. Schnell führte er mit 2:0-Sätzen und lag auch im dritten Satz mit komfortablem Vorsprung hoch in Führung. Der Ungar spielte aber auf einmal auf wie zu allerbesten Tagen und drehte das Match noch knapp in fünf Sätzen zu seinen Gunsten. Nicht viel besser erging es dem Magyaren Csaba gegen den besten deutschen Spieler der Vorsaison. Erik Bottroff zog im fünften Satz alle Register seines Könnens und vermieste dem aufopferungsvoll kämpfenden Passauer Jungspund somit dessen Heimdebüt. Überraschend wenig brachte Mannschaftskapitän Thomas Kolarek gegen den ehemaligen mehrfachen russischen Meister Evgeny Fadeev zustande, so sich ein Debakel für die Dreiflüssestädter anbahnte. Jetzt musste das Abwehrbollwerk von Jakub Folwarski herhalten, um nicht eventuell die Höchststrafe gegen eine euphorisierte Dortmunder Mannschaft zu beziehen. Der Pole hielt dem Nervendruck aber souverän stand und zeigte gegen den deutschen Jugend-Vizemeister Kirill Fadeev eine vorzügliche Leistung. Der Anschlusspunkt war hergestellt und die Fortunen bliesen zur Aufholjagd.
Den Anfang machte dabei der Engländer Tom Jarvis, der gegen Borussen-Urgestein Erik Bottroff völlig ausgewechselt wirkte und seinem Kontrahenten nicht den Hauch einer Chance ließ. Csaba Andras ließ im ungarischen Prestigeduell gegen Krisztian Nagy ebenfalls keinen Zweifel über den späteren Sieger aufkommen. Richtig Morgenluft witterten die Passauer nach dem locker herausgespielten 3:0-Erfolg von „Kuba“ Folwarski gegen Evgeny Fadeev, der überhaupt nicht mit dem ausgefuchsten Schnittwechsel des Abwehrstrategen zurechtkam. Nach drei Stunden Spielzeit gingen die Fortunen somit erstmals in Führung und standen gegen Schwarz-Gelb knapp vor der Sensation. Der kroatische Mannschaftskapitän Tomislav Kolarek, in der Vorwoche noch Matchwinner beim 5:3-Auswärtssieg in Berlin, agierte unverständlicherweise völlig ohne Selbstvertrauen und brachte in der Partie gegen Kirill Fadeev fast keinen Ball auf die Platte. Sang- und klanglos ging er gegen den wie entfesselt aufspielenden Dortmunder unter. Eine enttäuschende Leistung des sonst so zuverlässigen Kroaten. Alles in allem war das Spiel auf jeden Fall ein nervenaufreibendes Spektakel für die wieder zugelassenen Zuschauer, die eine spannende Begegnung mit hohem Unterhaltungswert sahen.
Zwiegespalten war der neue 1. Vorsitzende Thomas Saller: „Schlußendlich haben wir heute einen Punkt im Kampf um die Meisterschaft verloren. Alle knappen Spiele gingen an die Borussen, die in den entscheidenden Situationen einfach mental stärker agierten. Hoffnungsfroh stimmt mich die Moral des Teams, das nie aufgegeben hat und fast noch die Sensation geschafft hätte. Eine Augenweide war der Auftritt von Jakub Folwarski, der momentan sehr viel Souveränität ausstrahlt und ein Erfolgsgarant ist. Wir müssen unsere heutigen Defizite genauestens analysieren und für die Zukunft abstellen, um unsere hohen Ziele nicht zu gefährden.“
Die Fortunen pausieren jetzt erst einmal eine Woche und haben dann Heimrecht im Pokalachtelfinale gegen Champions-League-Viertelfinalist Post-SV Mühlhausen mit dem amtierenden Doppel-Vizeweltmeister Ovidiu Ionescu. Die Partie findet am Sonntag, den 4. Oktober, um 19 Uhr in der neuen Mehrfachturnhalle statt.
Einzelergebnisse:
Jarvis – Nagy 11:9, 11:3, 8:11, 10:12, 9:11; Andras – Bottroff 11:9, 9:11, 13:15, 15:13, 6:11; Kolarek – Evgeny Fadeev 10:12, 11:6, 11:8, 8:11; Folwarski – Kirill Fadeev 12:10, 8:11, 11:3, 11:9; Jarvis – Bottroff 11:5, 3:11, 11:2, 11:5; Andras – Nagy 11:6, 11:3, 11:8; Kolarek – Kirill Fadeev 8:11, 6:11, 12:10, 12:14; Folwarski – Evgeny Fadeev 11:5, 11:5, 11:3
Manfred Hirschenauer